Fachtag: Meinungsmache - Wer bildet meine Meinung?

am 14.06.2022 von 9:30 - 16:30 im Roncalli-Haus in Magdeburg

Der Fachtag beschäftigt sich mit wichtigen Aspekten der Meinungsbildung: Sprache, Populismus, Journalismus und Fake-Facts und richtet sich an alle Menschen, die sich für Demokratie und Menschenrechte interessieren und engagieren.

Tag der Erinnerung 2022

22 Jahre nach dem Mord an Alberto Adriano - 14 Jahre nach dem Mord an Hans-Joachim Sbrzesny

An den Tatorten der rechten Angriffe auf und Morde an Alberto Adriano im Stadtpark (14.00 Uhr) und Hans-Joachim Sbrzesny am Hauptbahnhof (15.00 Uhr) wird es am 10. Juni ein stilles Gedenken von Vertreter*innen von Zivilgesellschaft und demokratischen Parteien geben. Neben Vertreter*innen des Multikulturellen Zentrums und der hiesigen Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalttaten sowie anderer zivilgesellschaftlicher Vereine und Institutionen werden der Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau Dr. Robert Reck, sowie Kommunal- und Landespolitiker*innen anwesend sein.

Beratungsprojekte gegen Rechtsextremismus in Anhalt bilanzieren Gesamtjahr 2021

Dessau Roßlau führt Ranking rechtsextremer Gewalttaten an // rechte Ereignislagen in der Region Anhalt so hoch wie seit 2016 nicht mehr



Rechtsextreme Ereignislagen in der Region Anhalt bewegten sich im Jahr 2021 auf einem Niveau wie seit 2016 nicht mehr. In der Chronik von Projekt GegenPart konnten insgesamt 409 rechte und neonazistische Meldungen für Anhalt festgestellt werden, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2020: 384 Einträge) einem Zuwachs um 6,5 % entspricht. Das ist der dritthöchste Wert, der seit Bestehen der Chronik (1999) für ein Jahr registriert werden konnte. Auch der Befund der Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt (OBS) stützt diesen Trend. Die OBS registriert im Berichtzeitraum insgesamt 24 Angriffe mit einer rechtsextremen Motivation. Im Vergleich zum Vorjahr (2020: 21 Meldungen) sind das drei Angriffe mehr. Auffällig: die Bauhausstadt Dessau-Roßlau führt mit insgesamt 11 Angriffen die Statistik an. Ein Umstand der seit sechs Jahren nicht mehr zu konstatieren war. Der überbordende Aufwuchs im Bereich der so genannten Ehrverletzungsdelikte (Beleidigung, Bedrohung und Nötigung) steht dabei ebenso in einem Zusammenhang mit den „Corona-Protesten“, wie die ansteigenden Gewalttaten in Dessau-Roßlau. Das zeigt unterm Strich, dass die Radikalisierung in Sprache und Duktus nur die Vorstufe für schwere Straftaten ist. Von einer Entwarnung kann demnach nicht gesprochen werden.

BMB-Stellungnahme zum Demokratiefördergesetz

Stellungnahme des Bundesverbands Mobile Beratung vom 22.03.2022



Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) haben kürzlich ein Diskussionspapier zum geplanten Demokratiefördergesetz vorgelegt – und mehr als 200 Verbände, Fachorganisationen und Wissenschaftler*innen um eine Stellungnahme gebeten. Auch der Bundesverband Mobile Beratung (BMB) wurde angefragt und hat eine Stellungnahme verfasst. Sie ist hier als PDF verlinkt und nachfolgend im Wortlaut zu lesen.

Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2021: Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt in Sachsen-Anhalt auf hohem Niveau des Vorjahres

Pressemitteilung der Mobilen Opferberatung (Salzwedel, Magdeburg, Halle), 05.04.2022

Rassismus weiterhin häufigstes Tatmotiv / Verdoppelung der Angriffe auf politische Gegner*innen und gegen LGBTIQ* / zunehmende Gewalt mit Corona-Bezug / Sprengstoffanschlag auf Klimaaktivist*innen

156 politisch rechts motivierte Gewalttaten mit 213 direkt Betroffenen hat die Mobile Opferberatung für das Jahr 2021 in Sachsen-Anhalt registriert. Besonders bedrückend: Die Anzahl rechter Gewalttaten in 2021 ist genauso hoch wie im Vorjahr – ein Rückgang ist nicht zu erkennen. Konkret bedeutet das, auch in 2021 wurden alle zwei bis drei Tage Menschen in Sachsen-Anhalt angegriffen und zum Teil erheblich verletzt, weil sie als nicht zugehörig, von vermeintlich geltenden Normen abweichend, unerwünscht und minderwertig angesehen wurden. Zudem ist weiterhin von einer hohen Anzahl nicht angezeigter und auch der Mobilen Opferberatung und ihren Kooperationspartner*innen nicht bekannt gewordener, politisch rechts motivierter Angriffe auszugehen, die bislang in keiner Statistik auftauchen.

Desinformation, Verschwörungsmythen, Manipulationsstrategien.

Wie menschenfeindliche Agitationen online zur Radikalisierung beitragen.

30.03.2022 10:30 – 12:30 Uhr // online

Seit Ausbruch der Covid-Pandemie ist es demokratiefeindlichen Agitator:innen gelungen, komplett neue Zielgruppen zu mobilisieren, ungewöhnliche Koalitionen zu schaffen und ihre Ideen bis in die Mitte der Gesellschaft zu befördern. Sie profitieren von wachsenden Unsicherheiten, Frustrationen und Identitätskrisen in der Bevölkerung.

Handreichung: Was tun bei rechten Inhalten in Klassenchats?

Pressemitteilung des Bundesverband Mobile Beratung vom 14. Februar 2022

„Neuntklässler verschicken Nazi-Symbole via WhatsApp“, „Verschwörungsmythen im Kinder-Chat“: Rechte, rassistische und antisemitische Inhalte in Klassenchats sorgen immer wieder für Schlagzeilen – und lassen Lehrkräfte, Eltern und Schüler*innen oft ratlos zurück. Der Bundesverband Mobile Beratung (BMB) hat nun eine Handreichung zum Thema veröffentlicht, mit konkreten Empfehlungen, Methoden und juristischen Hinweisen.

Motor der Radikalisierung

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind das Zentrum extrem rechter „Corona-Proteste“

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erleben derzeit eine wachsende Protestmobilisierung im Zeichen der Corona-Krise und entwickeln sich zum Motor einer bundesweiten Radikalisierung der Pandemie-Leugner*innen-Szene. Die Demonstrationen stellen eine große Herausforderung für zivilgesellschaftliche Akteur*innen dar, die sich vor Ort für eine demokratische Kultur engagieren.

BMB-Policy Paper zu Auswirkungen der Corona-Proteste

Veröffentlicht am 14.12.2021

Fackelaufzug zum Haus von Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Morddrohungen gegen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, aggressive Proteste in mehreren Städten an den ersten beiden Dezemberwochenenden: Antidemokratisch eingestellte Gruppen gehen weiterhin gegen die Corona-Politik auf die Straßen und zeigen sich militanter. Der Bundesverband Mobile Beratung (BMB) analysiert in einem Policy Paper die Entwicklungen der verschiedenen Milieus und formuliert Handlungsempfehlungen für die demokratische Zivilgesellschaft.

Warum Adriano?

Der Mord an Alberto Adriano und migrantische Erinnerungsarbeit in Dessau 2000-2020

Am 11. Juni 2021 veröffentlichte das Multikulturelle Zentrum Dessau die anläßlich des 20. Jahrestages der Ermordung von Alberto Adriano erstellte Broschüre "Warum Adriano? Der Mord an Alberto Adriano und migrantische Erinnerungsarbeit in Dessau 2000-2020".

Die Broschüre beschäftigt sich aus Perspektive des Multikulturellen Zentrums mit dem Mord an Alberto Adriano und seinen Folgen und Wirkungen in der Stadt Dessau wie in Deutschland insgesamt.